Kia ora Leute!
Wie ihr bereits wisst, haben wir uns vorgenommen einpaar besondere Dinge in Neuseeland zu machen. Dazu gehören zum Beispiel Kayak fahren und "Höhlenforschung". Wir haben uns das so vorgestellt, dass solche Sachen etwas verteilt gemacht werden. In Wirklichkeit können wir es nicht einteilen, weil wir an bestimmten Orten vorbeifahren und diese Sachen entweder gleich machen oder gar nicht. Somit ist es so zusammengefallen, dass wir die meisten Dinge bereits am Anfang der Reise machen werden. Und heute waren es sogar zwei an einem Tag.
Wie ihr wahrscheinlich wisst, wurden die erfolgreichen Filmreihen wie "Herr der Ringe" und "Hobbit" in Neuseeland gedreht. In allen dieser Filme spielt das kleine Volk der Hobbits eine große Rolle. Und weil Hobbits in kleinen Dörfern leben, gibt es dementsprechend in Neuseeland ein solches Dorf, das für die Dreharbeiten verwendet wurde. Dies war heute unsere erste Station. Nach einer relativ kurzen Busfahrt kamen wir dort an. Das Dorf selbst ist größer als ich es mir vorgestellt hatte. Und was man im Film auch nicht so sehr erkennt, ist dass die Hänge sehr steil sind. Im Film schien zumindest für mich alles eher flach zu sein. Darüber wie es dort genau ausgesehen hat, kann ich viel schreiben. Die Bilder zeigen das alles jedoch besser.
Wir haben uns viele Stellen angeschaut, die wir aus dem Film kennen und ebenso viel darüber erfahren. Das Dorf selbst befindet sich auf dem Grundstück eines Farmers. Man hat ursprünglich geplant die Dreharbeiten von "Herr der Ringe" geheim zu halten. Die Menschen von hier haben es jedoch sehr schnell herausgefunden (anscheinend weil einfach jeder jeden kennt und keine Geheimnisse bewahren kann). Das Dorf wurde nach der ersten Filmreihe, also "Herr der Ringe", zerstört. Weil man dann jedoch die zweite Filmreihe ("Der Hobbit") verfilmen wollte, wurde es wieder aufgebaut. Die Familie, der das Grundstück gehört, hat es jedoch unter der Bedingung, dass man das Dorf für fünzig Jahre nicht zerstört, erlaubt. Damit machen sie recht gutes Geld. Die Hobbit-Löcher sind eigentlich nur Türen, hinter denen fast gar nichts ist. Man kann hineingehen. Es ist jedoch nur ein ca. zwei Quadratmeter großer Raum, in dem es keine Wände gibt (somit sind das wirklich Löcher). All das, was innen gefilmt wurde, war in Wellington, auch eine Stadt in Neuseeland. Sonst haben wir einige Geschichten zu den Dreharbeiten erfahren. Manche davon waren witzig und andere einfach nur faszinierend. Das können wir dann zuhause erzählen. Ich sage nur soviel: Maria wurde von einem kleinen Plastikblatt eines Baumes am Kopf getroffen. Es ist ihr natürlich nichts passiert. Witzige Geschichte. Schließlich haben wir den Besuch mit der Kirsche auf dem Sahnehäubchen abgeschlossen. All jene, die die Filme gesehen haben, werden es verstehen, warum es für uns so besonders war. Und zwar waren wir im "Green Dragon" einen Cider trinken und ein Speckbrot essen. Dann sind wir zurückgefahren, haben ein paar Souvenirs eingekauft und sind zu unserer nächsten Station gefahren.
Wie Amerika war auch Neuseeland eine Zeit lang unentdeckt. Vor einigen Jahrhunderten hat das Volk der Maori Neuseeland besiedelt. Und ebenso wie in Amerika haben es dann nach ein paar weiteren Jahrhunderten die Europäer entdeckt. Und auch in diesem Fall hatte das gleiche Folgen. Die Europäer brachten zwar Heilmittel für viele Krankheiten, Metall und nützliche Werkzeuge. Sie beanspruchten aber auch das Land und schlossen sehr unsinnige Verträge ab, die man auf mehrere Arten interpretieren konnte und bei denen die Maori letzendlich mehr verloren als gewonnen hatten. Mit diesem kleinen Ausflug in die neuseeländische Geschichte möchte ich darauf hinaus, dass Neuseeland soetwas wie Nativs, Einheimische oder Ureinwohner hat. Das sind eben Leute, die hier bereits viel früher waren und eine eigene Kultur entwickelnt konnten. Sie haben eine eigene Sprache, Religion, Sitten und Bräuche. Darüber hinaus stellen sie auch heute einen wichtigen Teil von Neuseeland dar. Nicht zu vergleichen mit Indianern in Amerika. Obwohl das hier ein englischsprachiges Land ist, sind so ziemlich alle Straßen-, Berg-, Städte- oder Flussbezeichnungen von der Sprache der Maori abgeleitet. Wir konnten sogar echt coole Sachen über die Wörter "Kia Ora" erfahren. Es wird mehr wie "kjora" ausgesprochen und bedeutet nicht nur "Hallo", sonder auch soviel wie: Seid willkommen; Wir freuen uns, dass ihr gekommen seit; Gutes Wohl; Aufwiedersehen. Wo wir das alles erfahren konnten? Eine ausgezeichnete Frage! Unsere zweite Station des heutigen Tages war ein Dorf der Tamaki, ein Volk der Maori. Wie es Chris sagen würde, war es einfach nur der Hammer. Ich versuche mich kurz zu fassen. Wir durften in unserer Gruppe einen Chef bestimmen. Er durfte uns repräsentieren. Zunächst wurden wir traditionell empfangen und begrüßt. Unser Gastgeber hat dafür eine kleine Rede in seiner Sprache gehalten, sie dann für uns übersetzt und, weil wir so viele waren, das offizielle Begrüßungsritual mit unserem Chef durchgeführt. Dazu haben sie sich die Hände gegeben, sich zwei mal mit den Nasenspitzen berührt und anschließend "Kia Ora" zueinander gesagt. Zu dieser Zeit befanden wir uns bereits im Dorf drinnen. Ich muss dazu kurz sagen, dass es dort normale Gebäude und traditionelle Gebäude gab. Zwei große Essenssäle, die Toiletten und Duschräume waren normal. Die Schlafgemäche waren zum Beispiel traditionell. Sonst waren die Menschen auch normal gekleidet und haben sich auch nicht irgendwie besonders verhalten. Unsere Gastgeber waren ein Mann und eine Frau, die Verwandte vom Chef (engl. Chief) des Stamms waren. Nach der Begrüßung gab es Kaffee und Kuchen. Dann wurde es echt witzig. Wir wurden nämlich in Männer und Frauen geteilt. Jede Gruppe ging dann in einen eigenen Schlafraum, wo uns einiges über die Kultur und die Traditionen der Maori erzählt wurde.
Am Abend gab es auch eine Show, zu der noch viele weitere Menschen gekommen sind. Wir durften dann die echte Begrüßung sehen. Dazu führten ein paar Tamaki-Männer einen Begrüßungstanz auf, der ziemlich ernst und gruselig war. Dann legte der Chef des Stamms einen Token als Friedensangebot auf den Boden. Die anderen Chefs (von den dazugestossenen Leuten) mussten den Token annehmen und mussten dabei den Stammes-Chef in die Augen schauen, durften nicht lachen oder grinsen und ihm auf keinen Fall den Rücken zuwenden. Alles davon war natürlich mehr eine Vorführung der Traditionen. Man machte uns jedoch einige Male darauf aufmerksam, dass wir das nicht leichtfertig und respektlos nehmen sollten. Nach der richtig offiziellen Begrüßung teilten wir uns alle in Gruppen auf und gingen von Station zu Station. Bei jeder Station konnte man verschiedene kulturelle Dinge beobachten, wie das Machen von Kleidung, erlernen von Kriegskunst oder die Arten der Spiele. Abgeschlossen wurde das alles von einem Minikonzert und einem großen Buffet-Essen. Für uns war es aber noch lange nicht vorbei. Es war bereits nach zehn. Und auch dieses mal gab es eine Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Nachdem alle anderen weg waren und wir unseren Nachtisch von den Lippen abgewischt hatten, hieß es: umziehen! Kleidung aus, Badehose an und rein in die Hot Tubes. Das waren kleine runde Pools mit heißem Wasser, in denen ca. sieben Leute im Kreis sitzen konnten. Wie es der Zufall so wollte, hatte auch die Bar zu dieser Stunde noch offen.
So ging ein weiterer Tag zu Ende. Es tut mir leid für diesen langen Eintrag. Ich kann euch aber versichern, dass ich einiges ausgelassen habe. Und diesmal haben wir eben auch zwei riesige Sachen gemacht. Zu Fish & Chips gab es übrigens Mayonaise. Und bei Fotos ist es zur Zeit so, dass wir meistens kein Internet haben, die Einträge aber schreiben. Wenn wir dann kurz Internet bekommen, posten wir nur das Geschriebene und haben leider keine Zeit die Fotos zu laden. Das soll sich aber bald ändern!!!! Wir kriegen langsam den Bogen raus und fangen an zu verstehen, wie hier der Hase läuft. Zum Abschluss noch ein Witz unseres Busfahrers:
Drei Nonnen kommen ins Gespräch. Da sagt die erste: "Ihr werdet nicht glauben, was ich neulich in Vaters Zimmer beim Aufräumen gefunden habe!". Die anderen beiden: "Was denn??". Die erste wieder: "Ich habe dort Pornos gefunden". Die anderen beiden sind vollkommen erstaunt und fragen: "Und was hast du damit gemacht?". "Verbrannt natürlich!" antwortet die erste. Darauf hin die zweite Nonne: "Und ihr werden nicht glauben, was ich in seinem Zimmer gefunden habe!". Die anderen beiden: "Was denn? Was denn?". "Ich habe dort Kondome gefunden" sagt die zweite. "Und was hast du damit gemacht?" fragen die anderen beiden wieder. "Ich habe mit einer Nadel Löcher in sie gemacht" antwortet die zweite Nonne. Daraufhin fällt die dritte Nonne in Ohnmacht.
Cheers
myadventure - 8. Feb, 09:52